AK Paläobiologie

In den letzten Jahren hat die Biodiversitätsforschung innerhalb der modernen Biologie und Paläontologie an Bedeutung gewonnen. Auch von politischer Seite ist die Wichtigkeit von Biodiversität für den Erhalt und Schutz von Arten, Faunen und Biotopen erkannt worden. Die Paläobiologie kann hierzu einen wichtigen und einmaligen Aspekt liefern, denn sie ermöglicht die Betrachtung der Veränderung von Biodiversität über die Zeit hinweg. Somit bieten sich hier für Paläobiologen Chancen für die Zukunft, und auch für die Vermittlung von Forschung für die breitere Öffentlichkeit bietet dieses Themengebiet Ansätze, da breiter für solche Fragestellungen sensibilisiert wurde.

Solche Ansätze stehen jedoch vor einer grundlegenden Herausforderung: Biodiversität wird im Grunde in „Anzahl von Arten“ gemessen. Dazu müssen Arten als solche wahrgenommen werden. In jüngster Zeit haben moderne molekulare Methoden zu einer Aufspaltung bekannter Arten in mehrere neue geführt. Die Wahrnehmung, was eine Art ist, scheint daher gerade einem Wandel unterworfen zu sein, bzw. wir müssen wieder fragen: was ist das Konzept einer Art? In der Paläobiologie ist dies somit ebenfalls eine Frage, die wir uns stellen müssen, also wie sieht unser Artkonzept aus?

Im Rahmen von Diskussionen auf der Jahrestagung der Paläontologischen Gesellschaft in Dresden (2016) und Münster (2017), wurde auf Betreiben von Kenneth De Baets, Joachim Haug und Alexander Nützel der Arbeitskreis Paläobiologie ins Leben gerufen. Die dahintersteckende Idee war es, ein Forum zu schaffen, in dem Paläontologen mit biologisch ausgerichteten Fragestellungen, oder auch Biologen, die sich mit Fossilien auseinandersetzen, ein Zuhause zu finden. Auch dürfte ein solches Forum bei Hobbypaläontologen Interesse wecken. Nachdem wir uns am letzten Abend der Tagung in Münster mit Interessierten getroffen hatten, fand ein erster Workshop über das „Artkonzept“ als konsolidierendes Treffen in der Zoologischen Staatssammlung München (ZSM) am 5.10.2017 statt. Desweiteren wurde Joachim Haug in kurzer Abstimmung mit großer Mehrheit zum Sprecher des Arbeitskreises gewählt. Anders als im Rahmen der Tagungen erlaubte es dieser informelle Workshop offen und konstruktiv Diskussionen zu führen und Erfahrungen auszutauschen. Wir hoffen, dieses Konzept fortsetzen zu können. Workshops finden im Rahmen der Jahrestagungen statt.

Bericht AK Paläontologie 2022

Liebe Kollegen,

wie schon in den letzten Jahren richtet der Arbeitskreis Paläobiologie auch in diesem Jahr einen Workshop im Rahmen der Jahrestagung der Paläontologischen Gesellschaft aus. Der Workshop steht in diesem Jahr unter dem Thema “‘Fossil behaviour‘- potential and limitations of behavioural reconstructions of extinct organisms” und findet am 23.9.22 im Hörsaal des Museums am Löwentor statt. Bisher haben sich 25 Personen angemeldet. Es sind 5 Beiträge geplant, wobei der Schwerpunkt der Veranstaltung besonders auf Diskussion und Austausch liegt.

Die im letzten Bericht angesprochenen Manuskripte zur Privatpaläontologie mit Beiträgen von Privatpaläontologie-betreibenden Personen und zum Thema „Was ist Paläobiologie eigentlich?“ mit Beiträgen aus dem AK Paläobiologie befinden sich derzeit in Bearbeitung.

Während der Jahrestagung in Wien (2021) der Paläontologischen Gesellschaft wurden im Rahmen des Workshops des AK Paläobiologie am 01. Oktober 2021 neue Sprecher gewählt. Der AK Paläobiologie wird nun durch die beiden Sprecher Marie K. Hörnig (Universität Greifswald) und Kenneth De Baets (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) vertreten, welche mit großer Mehrheit als Doppelspitze gewählt wurden. Der bisherige Sprecher Joachim T. Haug (LMU München) dankt den beiden Gewählten sehr für ihre Bereitschaft, den AK Paläobiologie in Zukunft zu vertreten.

Sprecher des Arbeitskreises

Geozentrum Nordbayern
Loewenichstraße 28
D-91054 Erlangen
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Universität Greifswald 
Zoologisches Institut und Museum 
Abt. Cytologie und Evolutionsbiologie 
Soldmannstrasse 23 
D-17489 Greifswald
Tel.: +49 (0) 3834 420 4061
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Paläontologische Gesellschaft
Geschäftsstelle
Schumannstr. 144
63069 Offenbach am Main
Tel.: 069 / 403 585 77
Fax: 069 / 403 560 26
Email: geschaeftsstelle(at)palges.de
Internet: www.palges.de

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